Käserennen
Die Darstellungen von Hlebaina und Nedoluha, nach denen es im Vorarlberger Dorf Sonntag, so Hlebaina, beziehungsweise einer Stadt in Frankreich, so Nedoluha unklar, ein Käserennen gab, sind nach heutigen Erkenntnissen unrichtig. Auf der ganzen Welt gibt es kein Käserennen, also keines, bei dem zwei oder mehrere Käse um die Wette eine erwärmte abschüssige Steinplatte, so Hlebaina, beziehungsweise eine schräge Marmorplatte, so Nedoluha, hinunterrinnen. Käserennen gibt es nur in dem Sinne, als Menschen einem Käselaib hinterherrennen. Das berühmteste davon ist das Käserennen in Gloucestershire, England, bei dem Menschen einen mit Geschwindigkeiten bis zu hundertzehn Stundenkilometer einen Hügel hinabrollenden Laib Double Gloucester einholen müssen. Die Churbaierischen Intelligenzblätter berichten aber auch von einem Käserennen, das anno 1806 noch zu Pferde ausgetragen wurde. Dieses Rennen fand immer am Pfingstmontag statt und wurde in besagter Zeitung aus gutem Grund als unedle Feierlichkeit beschrieben. Freilich wäre ein richtiges Käserennen eine edle Feierlichkeit, besonders, wenn der Mensch dabei nur als Schiedsrichter fungierte.
●●●