Handschuhe

Handschuhe

 

Zusammen mit dem Luftsegler Coxwell unternahm James Glaisher im Jahre 1862 eine Ballonfahrt im Interesse der Wissenschaft, bei der sie in eine Höhe von 36.000 Fuß aufstiegen. Als sie drei Meilen vom Erdboden entfernt waren, warfen sie die erste der mitgenommenen Tauben aus dem Korb, um ihren Flug zu beobachten. Das Tier flog aber gar nicht, sondern fiel, als wäre es ein Stein. Die zweite hinausgeworfene Taube tat ein Gleiches, der dritten aber gelang es, sich am Ballon festzuhalten, doch wissen die Reisenden nicht, was später aus ihr geworden ist. Von den anderen beiden Tauben, die im Korb gelassen wurden, war die eine, als die Luftschiffer den Boden erreicht hatten, tot und die andere sehr matt. Glaishers Bericht beginnt mit einem Nachweis über den Einfluss der Höhe auf die Pulsfrequenz. Auf einer Höhe von 17.000 Fuß wurden seine Hände und Lippen blau, später konnte einer den Herzschlag Coxwells hören und Coxwell den Herzschlag Glaishers. Dann stellten sich Atembeschwerden ein. In einer Höhe von 23.000 Fuß wurde auch das Gesicht blau und Glaisher wurde von einer Art Lähmung befallen. Er konnte seinen Arm nicht mehr gebrauchen und wollte den anderen Arm bewegen, war aber nicht mehr Herr seiner Gliedmaßen. Er verlor den Gebrauch seiner Füße und war bald in einem Zustand, als ob er keine Glieder und keinen Körper mehr hätte. Er wollte sprechen und konnte es nicht. Noch sah er Coxwell an einer verwickelten Leine des Ballons arbeiten, da lagerte sich völlige Dunkelheit über sein Gesicht, Gedanken aller Art durchzogen sein Gehirn, wirr und bunt wie die eines Träumenden. Über das Gehör konnte er nichts angeben, da die lautlose Stille nicht von dem geringsten Geräusch unterbrochen wurde. Coxwell, der seine Handschuhe vergessen hatte, berichtete, dass seine Hände ganz schwarz waren, während er sich in höheren Regionen befand, und erst in der Nähe des Bodens wieder ihre natürliche Farbe annahmen.