Pause
Es gab verschiedene Mutmaßungen darüber, warum der Burgschauspieler Seydelmann beim Sprechen oft an unpassenden Stellen mitten im Satz oder sogar mitten im Wort innehielt. Während die Souffleusen solche Pausen als Hänger sahen, meinten andere, dass der Dialekt in Seydelmanns Heimat Oberösterreich bekannt dafür sei, dass die Menschen oft mitten im Wort, vornehmlich beim Aussprechen eines Doppelkonsonanten, unterbrachen und erst nach Minuten oder Stunden weiterredeten. Wieder andere hielten Seydelmanns Pausen für sein Markenzeichen, gaben aber zu, dass es schwierig sei, ihm zu folgen, besonders, wenn er in einem Satz gleich mehrmals pausierte. Die längste Sprechpause Seydelmanns begann irgendwann in den Fünfzigerjahren und endete erst mit seinem Tod.