Do 04.08.2022 ● 18:30
Kultursommer Wien / Lesung
Sabine Gruber
Am besten lebe ich ausgedacht
Daniel Wisser
Die erfundene Frau
Ort: Kultursommer Bühne, Herderpark, 1110 Wien
https://www.falter.at/event/941592/daniel-wisser-sabine-gruber
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Die erfundene Frau von Daniel Wisser ist in ihrer ganzen Spießigkeit schräg, verrückt und wahrhaftig. Geradezu herzenswarm beschreibt Daniel Wisser seine Paare in kurzen Sätzen. Man vergisst sie nicht, manchmal liegen sie bei mir im Bett.
Monika Helfer
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Lakonik und Witz der Texte beeindrucken. Sie sind nach Frauen benannt, diese müssen aber nicht zwingend die Hauptrollen spielen. Wer genauer hinsieht, wird erkennen, dass es Wisser um das Erzählen an sich geht – wie wir Geschichten konstruieren, wie tückisch die Erinnerung sein kann.
Sebastian Fasthuber (FALTER)
https://www.falter.at/zeitung/20220622/neue-buecher-erzaehlungen/_4f544838ad
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Bei dieser in ihren Sog ziehenden Lektüre wird man gerne zum Voyeur. Und man denkt die durchaus mit Fragezeichen und offenen Enden versehenen Geschichten auch später noch insgeheim fort.
Andreas Rauschal (Wiener Zeitung)
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/literatur/2148150-Beziehungen-kapitelweise.html
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Daniel Wissers Kunst ist eine sparsame. In Die erfundene Frau erzählt er nur Stückerln vom Leben. Den großen Rest lässt er aus, wie es der Amerikaner Raymond Carver gemacht hat. Sodass man am Ende der Geschichten von Liebe und Einsamkeit lächelt und/oder traurig ist, und sich jedenfalls wundert, weil man die Lücken mit eigenen Gedanken füllen muss. Ein Fest fürs Unklare.
Peter Pisa (Kurier)
https://kurier.at/kultur/buch/buchkritik-daniel-wisser-und-die-erfundene-frau/402029909
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Wisser beleuchtet mit Die erfundene Frau schlaglichtartig zweiundzwanzig völlig unterschiedliche Frauenleben in unserer digitalen und nicht gerade euphorisch gestimmten Gegenwart. Für die strengen Verfechter einer Identitätspolitik in der Belletristik werden besonders die Kapitel ein Affront sein, in denen Wisser die Ich-Perspektive einer weiblichen Figur einnimmt.
Wolfgang Popp (Ö1)
https://oe1.orf.at/player/20220323/672478/1648051835000
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Dass Details sich als Konstanten durch die Geschichten ziehen und sie quasi unterirdisch verbinden, gibt dem Band eigene Rätsel mit. Ein sehr charmantes Buch, in dessen Erfindungen einem vieles sehr wahr vorkommt.
Michael Wurmitzer (Der Standard)
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Abwechslungs- und wendungsreiche Kurzgeschichten. Knapp, dicht, lakonisch und sehr unterhaltsam. Eine lohnenswerte Lektüre
wortmax.de
https://www.wortmax.de/daniel-wisser-die-erfundene-frau/
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Daniel Wisser zerfetzt die dichten Romantikschleier der Liebe und rettet sie damit – vielleicht.
Walter Pobaschnig
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Sein [i.e. Wissers] Roman Königin der Berge bewies 2018 seinen feinen Sinn für Kontraste und verpackte die Geschichte eines todkranken Mannes, dessen letztes Lebensziel der geregelte Suizid ist, in eine berührende und erstaunlich witzige Story. Viele der Geschichten in Die erfundene Frau zeigen dieses Talent in komprimierter Form. Komprimiert, doch nicht komprimierend – denn Wisser liebt seine Figuren, trotz aller ihrer Schwächen, an denen er keineswegs spart.
Wolfgang Huber-Lang (APA)
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Die 22 Geschichten in Daniel Wissers Erzählband überzeugen, durch ihren lakonischen Ton, aber auch die stille Alltags-Tragik, die sich hier auf wenigen Seiten ein ums andere Mal entfaltet.
Oliver Pfohlmann (WDR)
https://www1.wdr.de/kultur/buecher/wisser-die-erfundene-frau-106.html
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Das Buch zu den diversen amourösen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten unserer Zeit hat nun der 1971 geborene Daniel Wisser unter dem Titel Die erfundene Frau geschrieben. In seinen furiosen Kurzgeschichten wirft er uns direkt in die immerzu komplizierte Gegenwart seiner Figuren, die sich unversehens mit sämtlichen Überraschungen des Lebens konfrontiert sehen.
Björn Hayer (Die Presse)
https://www.diepresse.com/6110705/rendezvous-mit-mozarts-gattin
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Eine der meistzitierten und am häufigsten missverstandenen Aussagen Jacques Lacans lautet: »La femme n’existe pas«. In Daniel Wissers Erzählungsband setzt sich die titelgebende erfundene Frau aus zweiundzwanzig Protagonistinnen zusammen; wir Lesenden nehmen an prägnanten Ausschnitten ihrer Leben Anteil, aus denen man Rückschlüsse auf ihre Biografien ziehen kann – die gerade in ihrer Lückenhaftigkeit berückend realistisch sind.
Ein Luftballon, übrig geblieben von Claudias Vierzigerfeier, verliert den Auftrieb, hängt zwischen Boden und Decke, schwebt halb, sinkt halb. Sie kriegt ihn nicht zu fassen. Diese tragische und lustige Flüchtigkeit ist aus Wissers Romanen bekannt – ebenso die Leichtigkeit und die einprägsamen Bilder. Die Literaturgeschichte ist voll von Männern, die sich Frauen ausdenken. Wissers Miniaturen bedenken das, sie setzen die erfundene Frau in Relation zu Staat und Gesellschaft, zu anderen Frauen. Und zu Männern, die schon mal Sigmund Freud gelesen haben – immerhin als Klolektüre.
Jana Volkmann (Alte Schmiede)
https://alte-schmiede.at/alte-schmiede/recital-2/daniel-wisser