Wir bleiben noch – #READNTALK

Mi 10.03.2021 ● 19:00

Digitale Buchpremiere

Daniel Wisser

Wir bleiben noch

Digitale Buchpremiere von Daniel Wissers neuem Roman Wir bleiben noch im Rahmen der Veranstaltungsreihe readntalk auf www.litlounge.tv statt. Die Moderation übernimmt Günter Kaindlstorfer. Die Teilnahme ist kostenlos. Wenn Sie den Livestream verpassen: das Event ist noch eine Woche lang online.

https://www.litlounge.tv/webinar/wir-bleiben-noch

Moderation: Günter Kaindlstorfer

https://www.randomhouse.de/Buch/Wir-bleiben-noch/Daniel-Wisser/Luchterhand-Literaturverlag/e570635.rhd

Der Kärntner Autor Daniel Wisser wird zusehends zum neuen Star der heimischen Literaturszene. Sein aktuelles Buch ist ein Bestseller. Es heißt Wir bleiben noch und setzt der Sozialdemokratie ein kritisches Denkmal.

https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-1/1203/ZIB-1/14085810/

Tobias Pötzelsberger/Susanne Höggerl (ORF – Zeit im Bild, 19.03.2021)

Auch in Wir bleiben noch eröffnet Daniel Wisser einem gesellschaftlichen Tabuthema den Weg in die Literatur. Seine Darstellung ist empathisch, humorvoll und gerade am Anfang ein wenig zu üppig. Diese Geschichte muss erst einmal verdaut werden. Dabei stößt nicht primär der Gedanke an eine Liebesbeziehung zwischen Cousin und Cousine auf, sondern deren zuckersüße Beschreibung. Doch sollten die ersten Seiten niemanden von einer Fortsetzung der Lektüre abhalten, denn sie bilden das Fundament einer Geschichte der Intoleranz, einer Geschichte der Zeit. Erneut ist Daniel Wisser ein Werk gelungen, das bestimmt länger bleibt.

http://www.literaturhaus.at/index.php?id=13119&L=0

Christina Vettorazzi (Literaturhaus Wien, 22.03.2021)

Wisser, der für seinen Roman Königin der Berge mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet wurde, macht sich mit subtilem Humor auf die Suche danach, wie ein Leben zwischen Weltenflucht und Realitätsanspruch gelingen kann. Dass bei aller Bitterkeit der innerfamiliären Grabenkämpfe samt Erbstreitigkeiten nach dem Tod der Urli der Ton leichtfüßig bleibt, ist eine große Qualität dieses unterhaltsamen Romans, der sich auch die Sozialdemokratie an die Brust nimmt.

Marianne Fischer (Kleine Zeitung, 20.03.2021)

Victor ist einer, der an die Kraft der Solidarität glaubt, auch wenn dies dem Zeitgeist zuwider zu laufen scheint. Mit Wir bleiben noch hat Daniel Wisser in jedem Fall einen Pageturner von hoher politischer Brisanz geschrieben.

https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-1/1203/ZIB-1/14085810/

Katja Gasser (ORF Kultur, 19.03.2021)

Keiner kann sagen, wann und wie es geschah, da hat sich die Familie gesinnungefester Sozialdemokraten Mitglied um Mitglied nach rechts gedreht. Der Protagonist, nach dem notorisch falsch (nämlich mit „c“) geschriebenen, Victor Adler benannt, zieht seine Konsequenzen und wird mit der eigenen Cousine auf dem Land ansässig. Worauf die Familie in moralischer Empörung implodiert. Wie schon im buchpreisgekrönten Vorgängerwerk ist da Schwieriges federleicht geraten.

Heinz Sichrovsky (NEWS, 19.03.2021)

Victor kultiviert den Habitus eines früh Gealterten und aus der Zeit Gefallenen. Schon mit sieben soll ein graues Haar seinem Haupt entsprossen sein. Überzeugt davon, dass seit den 1980er-Jahren alles den Bach runtergeht, verachtet er Smartphones, E-Scooter und SUV-Fahrer (vor allem solche mit Mödlinger Kennzeichen) und betrachtet es als einen Ausdruck einer „Haltung“, wenn er im Café Toast Hawaii bestellt.

Klaus Nüchtern (Falter, 17.03.2021)

Daniel Wisser hat nicht nur die Chronik einer Familie geschrieben, sondern er zeichnet auch, sondern er zeichnet auch sensibel das Bild eines Landes, das sich nicht nur zu seinem Besseren verändert hat. Unbedingte Leseempfehlung.

Österreich (BUCH-Woche), 13.03.2021

Wir bleiben noch ist Familienroman, Geschichte einer Liebe und der Versuch einer Zeitdiagnose. Bei all dieser Thematik bewahrt Daniel Wisser in dem Roman Leichtigkeit, Witz und Drive. Vielleicht liegt das an der lustvollen Überzeichnung seines Protagonisten oder der einfühlsam erzählten Liebesgeschichte. Trotzdem: Eine eigentümliche Endzeitstimmung durchzieht den Roman, der wie ein langer Abschied von Zeiten wirkt, die angeblich einmal besser waren.

https://fm4.orf.at/stories/3012794/

Daniel Grabner (FM4, 12.03.2021)

Das Private ist politisch, die Liebe eine Rebellion, Familie diskutierbar. Und alles zusammen von entscheidender Bedeutung. Ein im besten Sinne österreichischer Roman.

Johanna Popp (Münchner Merkur, 09.03.2021)

Wir bleiben noch aber ist aber vor allem auch ein Roman über die Suche nach einem gelingenden Leben, zumal in einer, aus Sicht des SPÖ-Veteranen, im Niedergang begriffenen Welt. Das vielzitierte richtige Leben im falschen sucht Victor, indem er schließlich mit Karoline nach dem Tod der Großmutter in ihr Haus nach Heiligenbrunn zieht. Wollen sie sich dort in den Ort integrieren oder doch lieber einem neuen Biedermeier frönen? Lohnt sich ihr Rückzug aus der digitalen Welt? Und wie kann eine Partnerschaft funktionieren, wenn es ohne Kind keine neue Projektionsfläche gibt? Wie leben sie mit einer einnehmenden Vergangenheit, die sonst aber niemand mehr haben will?

Der trockene Humor und die Schlagfertigkeit Victors sorgen bei all der verfahrenen familiären und politischen Situation für viel Leichtigkeit. Dass Wisser seinen Protagonisten gut kennt, spürt man dabei irgendwie, nicht nur, wenn man die Biografie des Autors liest. Details nennt Wisser keine, aber nur so viel: Parallelen gebe es ganz bestimmt, wie er freimütig zu verstehen gibt: Die Familienanekdoten sind Geschichten, die ich mich nicht zu erfinden trauen würde.

https://orf.at/stories/3204410/

Paula Pfoser (ORF Online, 09.03.2021)

Daniel Wisser hat mit Wir bleiben noch keinen politischen Thesenroman geschrieben, sondern einen Pageturner, in dem ein schreiend komischer SMS-Verkehr neben einer aufwühlenden Liebesbeziehung steht und tragische Familienereignisse neben aberwitzigen Anekdoten. Feine Fäden verlaufen kreuz und quer und hin und her zwischen dem Privaten und dem Politischen, in einem Erzählfuror, dem weder Luft noch Ideen ausgehen.

Wolfgang Popp (Ö1 Kulturjournal / Ö1 Journal um Acht, 08.03.2021)

Wisser erzählt kunstlos, schreckt weder vor Banalitäten noch Kalauern zurück und hält den Ball stilistisch flach. Lapidare Dialoge und zahlreiche in den Text eingefügte Chatverläufe und Emojis nehmen dem im Grund enorm politischen Buch jeglichen Einschüchterungsgestus. Wie Karoline und Victor in Heiligenbrunn mit ihrem Alltag umzugehen lernen, ist eine anrührende, dabei mit lässigem Nonsens gespickte Liebesgeschichte.
Viktor [sic!] selbst ignoriert allerdings den Satz, wonach das Private das Politische ist, und treibt seinen Rückzug ins Private, den er schon in Wien praktizierte, noch ein wenig weiter. Während seine Frau und Cousine, Karoline, in Heiligenbrunn sehr aktiv wird, intensiviert er als Aussteiger und Hausmann sein neues Biedermeier. Man denkt an ein anderes inzestuöses Paar der österreichischen Literatur: Auch Ulrich und Agathe in Musils Mann ohne Eigenschaften sind auf der Suche nach einer Utopie.
Daniel Wissers locker erzählte Widersprüche und sein cooler Umgang mit Sprache machen Wir bleiben noch zu einem beeindruckenden Panorama österreichischer Politik und hiesiger Mentalitäten. Dass sein Buch darüberhinaus so unterhaltsam ist, ist ein Glück und großes Vergnügen für die Leserinnen und Leser.

https://www.diepresse.com/5947114/zeit-fur-ein-selfie

Wilhelm Hengstler (Die Presse / SPECTRUM, 06.03.2021)

Das ist die Geschichte (das ist eine Geschichte) von den Sozialdemokraten, die alles falsch machen. Vor allem ist Wir bleiben noch eine Familiengeschichte, in die man so schnell wie selten hineinfällt. Daniel Wisser hat einen Schwung drauf, nein, der ist gar nicht österreichisch.

Die Verwandtschaft fällt auseinander. Es gibt Krieg. War ohnehin schon seit längerem problematisch, zuerst wegen Waldheim, danach »wegen der Ausländer«. Niemand wählt mehr die SPÖ; außer Viktor.
Viktor denkt: Ich kannte meine Leute noch, als sie alle Menschen waren.

Wir bleiben noch wird ein Bestseller.

https://kurier.at/kultur/buch/daniel-wissers-wir-bleiben-noch-muss-ein-bestseller-werden/401208043

Peter Pisa (Kurier, 06.03.2021)