Fr 13.12.2019 ● 19:00
Buchpräsentation / Textperformance
Daniel Wisser
Unter dem Fußboden
Ort: Buchhandlung ORLANDO, Liechtensteinstraße 17, 1090 Wien
Der Klever Verlag und die Buchhandlung Orlando laden zur Präsentation des Buchs Unter dem Fußboden, das Daniel Wisser im Rahmen einer Textperformance präsentieren wird. Unter dem Fußboden versammelt Daniel Wissers Erzählungen aus Kein Wort für Blau (2016) in neuer Ausgabe mit zahlreichen neuen Stücken! Wer etwa erfahren möchte, warum der junge Johann Sebastian Bach im Jahrtausendwinter 1709 keinerlei Angst vor den aus Russland eintreffenden Wölfen verspürte, sehr wohl aber vor tiefgefrorenen Tauben, der greife zu Wissers kunstvollen Miniaturen mit zahlreichen historischen Querverweisen und Winkelzügen.
https://www.falter.at/event/869401/daniel-wisser-unter-dem-fussboden
●
Der eigentümliche Zauber, den Daniel Wissers kurze Prosatexte auf mich ausüben, hängt wohl zusammen mit der witzigen Disproportion zwischen der Exaktheit, mit der Zahlen, Fakten, Details etc. einerseits und sogar bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse andererseits angeführt werden. Die tragikomischen Helden Wissers löschen ihre Namen aus, bleiben ungehört, werden weitgehend unsichtbar oder gleich von vorneherein nicht bemerkt.
Robert Pfaller
●
Es geht um die Mühen und Anstrengungen, mit denen die Menschen versuchen, Bedeutsamkeit und Einmaligkeit in ihre Leben zu zwingen und Ihre Ängste und Leerläufe zu kaschieren. Diese Anstrengungen wollen tapfer gelebt, und, da sie nicht selten vergeblich, wahnwitzig oder einfach unsichtbar und unbeachtet sind, ebenso tapfer protokolliert werden. Wisser treibt ein so perfides wie poetisches Unwesen mit den Gesetzen der Logik, bei dem in einem höreren Sinn alles plausibel bleibt.
Evelyne Polt-Heinzl, DIE FURCHE
●
Wisser zeigt Protagonisten, die grandios scheitern, ihre Bemühungen stellen sich als vergeblich heraus. Die seltsamsten Begebenheiten werden in nüchternem Ton festgehalten, mit Zahlen und Fakten ausgeschmückt, was die Absurdität steigert. Gerade diese ironische Diskrepanz, gepaart mit auffälliger Detailverliebtheit, steht in hartem Kontrast zu den tragikomischen Begebenheiten. Eine eigenwillige Mischung, die diese Erzählungen so bemerkenswert macht.
Stefanie Krejci, profil
●
Kuriose Begebenheiten, absurdeWendungen sowie höherer Nonsens sind häufig zu finden in Daniel Wissers Kürzesterzählungen, die je eine Buchseite einnehmen. Kein Wort für Blau zeigt, wie groß die Welt und wie zusammenhanglos vieles ist. Und doch stellt Wisser immer wieder unerwartete Verbindungen her. Erfrischende Lektüre.
Sebastian Fasthuber, FALTER
●
Wer schon einmal einer Performance Wissers beigewohnt hat, will seine Texte nicht mehr lesen. Er will sie nur mehr von ihm persönlich vorgetragen bekommen.
Colette Schmidt, Der Standard